FRIEDRICH MEISSNER
Ausstellungsdatum:
August 2, 2019
www.meissner-artworld.com
FRIEDRICH MEISSNER
UnbekannteZeichen waren und sind geheimnisvoll, geben uns Rätsel auf. Das hat sich trotzder Flut von Zeichen, mit denen wir heute überschüttet werden, nicht geändert.
Friedrich Meissner (*1925 in Nürnberg + 1992 in Gauting) hatte sich den Zeichenverschrieben. Langsam und allmählich entwickelte er die für ihn typischeBildsprache, in der „seine" Zeichen dominieren. Der Weg dorthin war langund hatte nicht immer nur mit Malerei zu tun.
Die Karikaturen aus der frühen Zeit sind formal mit den späten Bildern zwarkaum vergleichbar, doch sind in ihnen schon viele Gedankenstrukturenvorgezeichnet. Beruflich war er als Statiker im Bauwesen bei der Wieder-aufbauphase der Bunderepublik Deutschland tätig. 1972 löste er sich aus demBerufsleben und widmete sich ausschließlich der Malerei. Die Karikaturen ausder frühen Zeit sind formal mit den späten Bildern zwar kaum vergleichbar, dochsind in ihnen schon viele Gedankenstrukturen vorgezeichnet. Beruflich war erals Statiker im Bauwesen bei der Wieder- aufbauphase der BundesrepublikDeutschland tätig. 1972 löste er sich aus dem Berufsleben und widmete sichausschließlich der Malerei.
Nun kam er auch endlich dazu, sich intensiver mit denMalern
auseinanderzusetzen, die ihn faszinierten: wie Paul Klee undFranz Marc Willi Baumeister Fritz Winter und Joan Miró um nur einige zu nennen.
1984, mit 61 Jahren, erlitt er einen schweren Schlaganfall
von dem er sich nicht mehr ganz erholte.
Er konnte nunmehr nur am Tisch sitzend in kleinen Formaten arbeiten, dafürstieg trotz Rückfällen und neuen Krankheiten
die Anzahl der Bilder, die er täglich schuf, enorm an. Hier spürt man, dassder Begriff der "inneren Notwendigkeit“, den Wassily Kandinsky um 1910prägte und den Meissner gerne zitierte, wirklich auf ihn zutrifft.
Meissner malte intuitiv. Saß er vor einem leeren Blatt Papier, begann er miteiner Feder Farbe aufzutragen, schaute sich die Flecken kurz an und dann beganner, ganz schnell zu arbeiten - mit der Feder, mit dem Finger und da entstandenseine Zeichen und Figuren.
Nichts wirkt zufällig, auch der Titel nicht, den das Bild erst
nach seiner Vollendung erhält.
Er behauptete von sich, seine inneren Werte zu malenund er wusste, dass er mit diesem Ausspruch eine Wahlverwandtschaft mit PaulKlee einging.
Auch Klee sprach von der inneren Wert. Sein berühmterSpruch, der auch auf seinem Grabstein steht,
hat das Klee-Bild lange geprägt:"Diesseitig binich gar nicht fassbar . Denn ich wohne grad so gut bei den Toten - Wie bei denUngeborenen –
Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich –
Und noch lange nicht nahe genug."
Meissner ähnelte Klee nicht nur in der Art, sich selbst zu sehen, sondern istauch noch in anderen Bereichen mit dem älteren Malerkollegen vergleichbar.
Klee war lange Zeichner, bevor er zum Malen fand.
Darüber hinaus entwickelte er seine individuelle Symbol-und
Formensprache, was es schwierig macht, seine Werkeeinem
bestimmten Stil zuzuordnen.
Diese Charakterisierung trifft auch auf die BilderMeissners zu.
Bei einigen Bildern hat man sogar das Gefühl, Kleehabe Pate
gestanden. Das war dem Maler durchaus bewusst. Kleehatte ihn so fasziniert, dass er sich nicht nur theoretisch mit ihmauseinandersetzte.
Er musste seine Bilder praktisch nachvollziehen, umsie ganz erfassen zu können, aber auch, um sie zu überwinden und zu einemeigenen Stil zu finden.
Heute noch erkennt man den Einfluss, den Klee, aber auch Miró, Baumeister undandere auf den Gautinger Maler ausgeübt haben, doch hatte er im Laufe der Jahreseine eigene Formensprache entwickelt und sich damit von seinen"Lehrern" emanzipiert. Die späten Bilder Meissners laden zur langen,ruhigen Betrachtung ein.
Jeder sieht etwas anderes, entdeckt einen Teil seinerselbst.
So muss eine Interpretation, eine Bildbeschreibungimmer
subjektiv ausfallen, auch wenn die Bildtitel Krückensind,
die es vielleicht in einigen Fällen gestatten,
Meissner selbst zu interpretieren.
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